Häufige Fehler beim Streichen

Die 8 häufigsten Fehler beim Wände Streichen

Grundlegende Streichtipps - bitte unbedingt lesen!

Beim Streichen kommt es nicht darauf an, mit einer benetzen Malerrrolle soviel qm wie möglich zu streichen, sondern auf einen qm genügend Farbe aufzutragen. Nur auf diese Weise kann die Farbe am Ende auch perfekt decken !

Der häufigste Fehler beim Streichen ist, dass die Farbrolle mit hohem Druck gegen die Wand gequetscht wird, um noch ein paar Bahnen mehr zu streichen. Dies ist absolut falsch! Es wird dann zuwenig Farbe übertragen, auch wird an den Seiten der Rolle Farbe herausgequetscht, die dann nach Trockung zu unschönen Streifen führt. Man sollte die Malerrolle immer mir Gefühl und ohne Druck über die Fläche rollen damit SIe auch gleichmäßig Farbe abgeben kann. Nur bei einer ausreichenden übertragenen Farbfilmdicke wird diese auch perfekt decken mit nur einem Anstrich. Gibt die Malerrolle OHNE DRUCK keinen gleichmäßigen Farbfilm mehr ab, muß die Rolle neu mit Farbe benetzt werden!

Die Farbe sollte auch auf die jeweilige Anwendung abgestimmt verdünnt werden. Unsere Farben können prinzipiell mit 0,5 bis 1,0l Wasser verdünnt werden. Allgemein gilt, dass sich dünnflüssige Farbe besser und gleichmäßiger auftragen läßt, aber natürlich auch schlechter deckt. Darum ist eben auch die im vorigen Absatz genannte ausreichende Schichtdicke so wichtig. So empehlen wir Ihnen:

Beim Überstreichen einer bereits weiß gestrichenen Wand: Verdünnung mit 0,75 - 1l Wasser. Dieses Wasser durch Bewegung des Malergitters ordentlich in die Farbe einarbeiten. Dann die Wand ohne Druck ordentlich mit Farbe benetzen.

Beim Überstreichen eines dunklen Tones oder Erstantriche auf Putz und Trockenbau: Unverdünnt oder mit max. 0,5l Wasser verdünnt verwenden. Dann die Wand ohne Druck ordentlich mit Farbe benetzen. Hier sollte man sich gedanklich kleine Quadrate vornehmen die man dann ordentlich mit Farbe benetzt. Ganz wichtig ist hier ohne Druck zu arbeiten. Sonst entstehen am Ende Streifen nach der Trockung.

1. Starkes Tropfen beim Streichen

Die Ursache: Falsche Malerrolle - zu dünnflüssige Farbe

Die Lösung: Glatte bis leicht strukturierte Oberflächen brauchen weniger Farbe als stark strukturierte. Nutzen Sie deshalb bei glatten Untergründen bis zur Raufaser Tapete Kurzflorrollen (bis ca. 9mm Florlänge). Diese nehmen nicht soviel Farbe auf und können demnach auch nicht so viel Farbe auf die Oberfläche abgeben. Dadurch spritzen diese weniger. Bei gröberen Untergründen, wie z.B. von der groben Raufaser bis zum Strukturputz benutzen Sie Rollen größeren Florlängen ab 12mm. Der längere Flor bringt die Farbe auch in die kleinsten Poren. Nachteil von langflorigen Rollen ist jedoch, dass sie viel Farbe aufnehmen, und so schnell schwer und unhandlich werden. Dadurch tropfen sie schneller und spritzen beim schnellen abrollen.

2. Streifiges Aussehen bei Flächen / Verarbeitung von dickflüssigen Wandfarben

Die Ursache:

Es gibt 2 mögliche Ursachen für entstehende Streifen nach Trocknung der Wandfarbe:

Häufigste Ursache: Bei Putz &Trockenbau wird die Grundierung mit Tiefengrund vergessen. Nur wenn man grundiert auf Putz &Trockenbau kann die Wandfarbe einheitlich aufgetragen werden. Grundiert man nicht, saugt die Wand die Farbe ungleichmäßig ein, und auch die Weißpignente werden aufgesaugt. So wird es fleckig und nicht richtig weiß.

Die Lösung: Mit Tiefengrund grundieren vor dem ersten Anstrich !

Möglichkeit 2: Hochwertige Farben sind häufig hoch deckend und tropfarm eingestellt und sind damit sehr zähflüssig bzw. dickflüssig. Das muß so sein, denn nur über eine hohe Schichtdicke kann die Farbe beim ersten Anstrich decken. Dementgegen steht allerdings ein höherer Anspruch an die Streichkenntnisse des Anwenders.

Die Lösung: Lesen Sie bitte unsere grundlegenden Streichtipps am Anfang dieser Seite.

Möglichkeit 3: Zu langsames Streichen und/oder zu schnelle Farbtrocknung durch beheizte Räume oder offene Fenster. Wenn man die nächste Bahn beginnt, ist die vorherige schon getrocknet. Dadurch entstehen Streifen und bei seitlichem Lichteinfall Schattierungen. Desweiteren kann dies auch durch eine vergessene Grundierung des Untergrundes mit Tiefengrund enstehen auf stark saugenden Untergründen wie z.B. Putz, Beton, Faserzement, Gipskartonplatten. Lesen Sie dazu gerne weiter unten unter "Grundierung vergessen".

Die Lösung: Halten sie bitte beim Streichen die Fenster und Türen immer geschlossen und regeln Sie die Heizung falls möglich herunter. Dadurch wird die Trocknung der Farbe verzögert. Eine Wand sollte immer gleichmäßig auf der ganzen Fläche durchtrocknen. Große Flächen sollte man am besten zu zweit streichen. Dies ist schneller und die Wand wird gleichmäßiger gestrichen. Halten Sie immer das gleiche Tempo und versuchen Sie die gleiche Farbmenge auf die Rolle zu bekommen. Das ist durch den Einsatz eines Abstreifgitter (speziell bei dünnflüssigen Farben) einfach möglich, da überschüssiges Material am Abstreifgitter abgerollt wird.

Beginnen Sie in der Mitte der Bahn und rollen jeweils nach oben und nach unten in etwa zwei- bis dreifacher Rollenbreite aus, bis die Wandfarbe gleichmäßig auf der Wand verteilt ist. Achten Sie immer darauf, dass die Rolle nicht über die Oberfläche „schmiert“, sondern immer rollt (siehe grundlegende Streichtipps). Setzen Sie nun die 2. Bahn auch wieder in der Mitte an und verstreichen Sie Farbe nach oben und unten sowie nun auch überlappend in die erste Bahn hinein. 

Bei Zimmerdecke: Beim Streichen der Zimmerdecke ist die Streichrichtung sehr wichtig! Wenn es streifenfrei aussehen soll sollte man beim Streichen dem Lichteinfall folgen. Man beginnt also beim Fenster und arbeitet sich zur gegenüberliegenden Wand vor.

Zunächst streicht man alle Ecken und Kanten mit einer kleinen Rolle und einem Pinsel. Mit dem Pinsel kurz die Kante/Ecke streichen und dann die noch frische Farbe mit der Rolle gleichmäßig verteilen. Der Heizkörperpinsel ist hierfür durch seine gebogene Form und seinen langen Stiel besonders gut geeignet. Die kleine Malerrolle eignet sich zum Nacharbeiten.

Für die größere Fläche verwendet man dann eine große Farbrolle.

Nun teilen Sie die Decke zuerst gedanklich in Quadrate ein. Jedes Quadrat streichen Sie erst in Längsrichtung und lassen dabei bitte die Streichbahnen überlappen. Danach streichen Sie mit neu benetzter Farbrolle in Querrichtung. Das führt zu einem gleichmäßigen Auftrag der Wandfarbe.

Die Rolle sollte dabei nie mit Druck leer gerollt werden. Die Wandfarbe muss nicht nur gleichmäßig aufgetragen werden, sondern auch gleichmäßig satt. So vermeiden Sie unschöne Streifen am Ende Ihrer Arbeit.

3. Farbe nicht richtig weiß

Ursache 1: Günstige Wandfarben bis ca. 20€ pro 10 Liter Eimer sind entweder schön weiß und stark verdünnt – damit decken Sie aber schlechter und Sie müssen mehrmals streichen - oder Sie sind hochdeckend aber nicht ganz weiß bzw. ganz leicht beige.

Die Lösung: Hochwertige Wandfarben verwenden. Eine richtig gute Wandfarbe der besten Deckklasse 1 ist nicht unter 30€ pro 10l Eimer zu bekommen. Man streicht aber dann nur einmal und kann sicher sein, dass es schön weiß wird. Aber auch die leicht beige aussehenden Wandfarben decken sehr gut und werden nach 24h Trocknung viel weißer als Sie zuerst aussehen – aber – sie erreichen nie den Weißgrad einer teuren Farbe.

Ursache 2: Bei Putz &Trockenbau wird die Grundierung mit Tiefengrund vergessen. Nur wenn man grundiert auf Putz &Trockenbau kann die Wandfarbe einheitlich aufgetragen werden. Grundiert man nicht, saugt die Wand die Farbe ungleichmäßig ein, und auch die Weißpignente werden aufgesaugt. So wird es fleckig und nicht richtig weiß!

Die Lösung: Mit Tiefengrund grundieren vor dem ersten Anstrich.

4. Reichweite der Farbe zu gering

Die Ursache: Grundierung vergessen und / oder Verbrauch falsch berechnet.

Die Lösung: Saugende Untergründe wie Putz, Beton, Faserzement, Gipskartonplatten bitte immer mit Tiefengrund grundieren. Damit vermeiden Sie, dass Farbe unnötig aufgesaugt wird oder ein streifiges Streichbild entsteht. Rechnen Sie vor dem Kauf die benötigte Menge aus. Dazu messen Sie die zu streichende Fläche aus und prüfen auf dem Farbeimer dem jeweiligen Verbrauch pro m² oder die Reichweite (jeder Hersteller muß dies auf dem Etikett angeben). Die Angaben auf dem Etikett beziehen sich immer auf glatte Untergründe. Falls Sie Raufasertapeten oder Strukturputze streichen, addieren Sie bitte 10- 20% Mehrverbrauch dazu.

5. Ränder heben sich ab

Die Ursache: zu viel Farbe beim Vorstreichen der Ränder oder zu wenig Farbauftrag beim Streichen der Fläche

Die Lösung: Am besten streicht man die Ecken mit einer Eckenrolle um zu vermeiden, dass punktuell zuviel Farbe aufgetragen wird. Notfalls geht es auch mit einem Pinsel – aber Achtung - dann umgehend die noch nasse Farbe mit einer kleine Rolle gleichmäßig verteilen. Dies bewirkt, dass in den Ecken und Rändern sowie auf der ganzen Fläche die gleiche Schichtdicke der Wandfarbe vorhanden ist. Nun sollten sich keine Ränder mehr abheben.

6. Grundierung vergessen

Die Ursache: Vergessen Tiefengrund aufzutragen

Die Lösung: Gerade bei Erstanstrichen auf saugenden Untergründen wie Putz, Beton, Faserzement, Gipskartonplatten ist es wichtig, vorher Tiefengrund aufzutragen. Dadurch werden die Poren der Oberfläche geschlossen und die Farbe kann nicht aufgesaugt werden. Dadurch wird der Farbbedarf deutlich gesenkt. Somit reicht ein Eimer deutlich weiter als wenn man keinen Tiefengrund aufträgt. Zudem wird dadurch auch ein streifiges Streichbild vermieden. Wenn Sie nun doch ein fleckiges Gesamtbild auf der Wand haben, müssen Sie diese erneut mit Wandfarbe überstreichen.

7. Unschöne Kanten bei Farbwechsel

Die Ursache: Kanten am Farbübergang falsch abgeklebt und gestrichen

Die Lösung:

Version 1: Eine Wand mit 2 Farbtönen z.B. oben weiß unten grau

Zuerst die obere geplante Fläche plus 10 cm Überlappung an der geplanten Trennlinie zum grau streichen und trocknen lassen. Nun die geplante Trennlinie mit Klebeband Klebeband auf der weißen Fläche abkleben. Dann die untere Kante des Klebebandes zum grau hin zuerst mit weiß streichen, so dass eventuelle Unebenheiten unter dem Klebeband mit Farbe ausgefüllt werden. Dann leicht antrocknen lassen und den unteren Bereich mit grau streichen bis über die Klebebandkante. Danach nach leichter Antrocknung des Klebeband vorsichtig abziehen und Sie erhalten eine saubere Trennkante.

Version 2: Zwei Wände in 2 Farbtönen z.B. links weiß rechts grau

Zuerst linke Wand weiß streichen und trocknen lassen. Nun die Ecke der beiden Wände auf der weißen Wand mit Klebeband abkleben. Dann die Kante des Klebebandes zur grauen rechten Wand hin mit weiß streichen so das eventuelle Unebenheiten unter dem Klebeband mit Farbe ausgefüllt werden. Dann leicht antrocknen lassen und die rechte Wand grau streichen bis auf die Klebebandkante. Danach nach leichter Antrocknung des Klebeband vorsichtig abziehen und Sie erhalten eine saubere Trennkante.

8. Decke vergessen oder zuletzt streichen

Die Ursache:

Streicht man die Decke nicht zusammen mit den Wänden sieht man meist die Weißunterschiede - Streicht man die Decke zuletzt tropft es auf die frischen Wände

Die Lösung: Streicht man alle Wände in einem Zimmer sollte man die Decke gleich mitstreichen um Unterschiede im Weißton zwischen Decke und Wand zu vermeiden. Zudem sollte man die Decke immer zuerst streichen um Spritzer auf die frisch gestrichenen Wände zu vermeiden.

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